Aktuelle Entwicklungen an den Finanzmärkten und Probleme bei mehreren Banken

16.03.2023

Sehr geehrte Damen und Herren,

im Folgenden finden Sie ein Statement von Gerhard Schick, Vorstand der Bürgerbewegung Finanzwende, zu den aktuellen Entwicklungen an den Finanzmärkten und den Problemen bei mehreren Banken:

„Die aktuellen Turbulenzen zeigen, wie instabil die Finanzmärkte sind. Erneut müssen Zentralbanken und Regierungen Banken zur Seite springen, weil sie durch unverantwortliches Handeln in Schieflage geraten. Dies weckt böse Erinnerungen und sollte doch eigentlich der Vergangenheit angehören.

Es wird deutlich: Das Versprechen vieler Politiker von 2008, das Finanzsystem stabil aufzustellen, wurde nicht eingehalten. Jetzt sieht man, dass wir immer noch keine Stabilität haben, weil sich die Verantwortlichen von der Finanzlobby haben beeinflussen lassen.

Bei der Credit Suisse sehen wir, dass ein hoch bezahltes Management nicht in der Lage ist, eine Bank sauber zu führen. Die Probleme sind längst bekannt, doch weder die Bank noch Aufsichtsbehörden haben über die Zeit ausreichende Konsequenzen gezogen.

Der Finanzsektor produziert immer noch viele Probleme, statt zur Lösung wichtiger Probleme beizutragen. Jetzt braucht es einen neuen Anlauf der Finanzmarktregulierung. Die von der Finanzlobby ausgebremsten Maßnahmen wie Trennbankensystem, Finanztransaktionssteuer und Regulierung der Schattenbanken müssen endlich umgesetzt werden. Besondere Priorität zur Stabilisierung des europäischen Bankensektors haben die Vollendung der Bankenunion durch eine europäische Einlagensicherungsbehörde, die dieselben umfassenden Kompetenzen hat wie die amerikanischen FDIC und die Erhöhung der Verlustpuffer der Banken auf mindestens zehn Prozent der Bilanzsumme (Schuldenbremse für Banken).

Es sollte den Verantwortlichen mehr als unangenehm sein, dass wir solche Dinge fast 15 Jahre nach dem Fall von Lehman immer noch fordern müssen.“

Für Fragen und Interviews können Sie gerne auf uns zukommen.

Über die Bürgerbewegung Finanzwende

Finanzwende ist ein überparteilicher Verein mit über 7.500 Mitgliedern. Zehntausende beziehen den Newsletter. Die Organisation wurde im Jahr 2018 anlässlich des zehnten Jahrestages der Lehman Brothers-Pleite gegründet. Finanzwende versteht sich als eine unabhängige Interessenvertretung von und für Bürgerinnen und Bürger. Durch Kampagnen und kritische Recherchen kämpft sie für ein gemeinsames Ziel: die Finanzwende – damit die Finanzmärkte den Menschen dienen. https://www.finanzwende.de/ueber-uns/wer-wir-sind/