EZB verzinst Mindestreserve künftig nicht mehr 27.07.2023 Sehr geehrte Damen und Herren, heute hat die Europäische Zentralbank (EZB) beschlossen, die Mindestreserve künftig nicht mehr zu verzinsen. Dazu erhalten Sie ein Statement von Michael Peters, Bankenexperte der Bürgerbewegung Finanzwende: „Die Entscheidung, die Mindestreserve nicht mehr zu verzinsen, ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Sie reicht aber längst nicht aus, um die Subventionszahlungen der EZB an die Banken auszugleichen. Die EZB hatte in Zeiten niedriger Zinsen die Bilanzen der Banken mit 36 Milliarden Euro an öffentlichen Geldern aufgepäppelt. Durch die steigenden Zinsen sind diese Subventionen längst überflüssig geworden. Die ausbleibende Verzinsung der Mindestreserve wird nur einen Bruchteil dieser Gelder wieder zurückholen. Geldpolitik ist nicht dafür da, um Banken zu beschenken. Die Notenbanken in Europa sind unabhängig, damit sie auch unpopuläre Entscheidungen treffen können. Dies muss endlich auch für Banken gelten.“ Zum Hintergrund Dieser Schritt muss im Kontext vorheriger Subventionen der EZB an die Banken gesehen werden. Die EZB zahlte europäischen Banken in der Niedrigzinsphase (seit 2014) nach Berechnungen von Finanzwende Subventionen in Höhe von 36 Milliarden Euro. Dabei sprechen wir immer dann von einer Subvention, wenn Geld von der Zentralbank unterhalb der Marktzinsen verliehen oder Einlagen der Banken oberhalb des Referenzzinssatzes verzinst wurde. Die EZB hatte bisher noch keine Schritte unternommen, das Geld zurückzuholen. Dadurch, dass die EZB die Mindestreserve nicht mehr verzinst, wirkt diese wie eine Steuer und führt dazu, dass Banken Gelder an die EZB zurückzahlen. Mehr Informationen auf unserer Webseite: https://www.finanzwende.de/themen/banken-und-schattenbanken/bankengeschenke-der-ezb/ Über Finanzwende Finanzwende ist ein überparteilicher Verein mit über 7.500 Mitgliedern. Die unabhängige Interessenvertretung von und für Bürger*innen wurde im Jahr 2018 anlässlich des zehnten Jahrestages der Lehman Brothers-Pleite gegründet. Als Gegengewicht zur Finanzlobby drängt sie auf stabilere, faire und nachhaltige Finanzmärkte. Durch Kampagnen und kritische Recherchen kämpft sie für ein gemeinsames Ziel: die Finanzwende – damit die Finanzwirtschaft den Menschen dient. https://www.finanzwende.de/ueber-uns/wer-wir-sind Tobias Hanraths Pressesprecher +49 160 929 81 855 presse@finanzwende.de