Statement zu den anstehenden Fusionsgesprächen zwischen Deutsche Bank und Commerzbank

17.03.2019

Statement von Gerhard Schick, Vorstand der Bürgerbewegung Finanzwende, zu den anstehenden Fusionsgesprächen zwischen Deutscher Bank und Commerzbank:

Diese Fusion muss verhindert werden. Mehr als 10 Jahre nach Lehman scheinen die Banken wie auch die Bundesregierung jede Lehre aus der Bankenkrise vergessen zu haben. Dabei hat uns das ganze Desaster schon damals über 68 Milliarden Euro gekostet. Sollte es tatsächlich zu dieser Fusion kommen, würde eine Bank noch größer, die 2016 vom Internationalen Währungsfonds als die gefährlichste für das System eingestuft wurde. Sollte es zu Problemen kommen und dies lehren uns leider die vergangenen Jahre nur zu gut, würde dann trotz aller neuen Regelungen der Steuerzahler wieder mit Milliarden für die Geschäfte dieser Riesenbank geradestehen.

Die Deutsche Bank sollte kleiner, nicht größer werden, sodass sie im Zweifel ohne Schaden für den deutschen Steuerzahler abwickelbar ist. Es ist ein Irrweg, dass die Bundesregierung in den letzten Monaten diese Fusion vorangetrieben hat. Zumal hier zwei Institute aufeinandertreffen, die beide noch an ihren letzten Einkäufen zu knabbern haben (Postbank und Dresdner Bank) und auch ansonsten, beispielsweise angesichts der gesamten Rechtsstreitigkeiten in die die Deutsche Bank noch immer verwickelt ist, auf instabilen Beinen stehen. Wir sehen hier keinen nationalen Champion, sondern eine wankende Zombiebank, die zu einem weiteren Milliardengrab für den deutschen Staat führen kann. Warum sollten wir uns dieses Risiko antun? Die Vertreter der Bundesregierung im Aufsichtsrat der Commerzbank stehen nun in der Pflicht, dieses weitere Milliardenrisiko zu stoppen.

Über die Bürgerbewegung Finanzwende:
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