Statement zur Einleitung des Insolvenzverfahrens bei der Greensill Bank

16.03.2021

Sehr geehrte Damen und Herren,

gestern Abend hat die Finanzaufsicht BaFin einen Insolvenzantrag für die Greensill Bank beim Amtsgericht Bremen gestellt. Dazu erklärt Michael Peters, Referent Finanzmärkte bei Finanzwende:

„Pleiten, Pech und Pannen - das umschreibt den Zustand der Finanzaufsicht in Deutschland. Nach Wirecard haben wir den nächsten Milliardenskandal - und das unter den Augen der Aufsicht. Was muss noch passieren, dass bei der BaFin und den Wirtschaftsprüfern endlich hart durchgegriffen wird? Auch der Prüfverband der deutschen Banken hat in Bezug auf die Einlagensicherung kein gutes Bild abgegeben. Am Ende könnten dies die Kunden mit höheren Kontogebühren teuer bezahlen.

Die hohen Zinsen und das enorme Bilanzwachstum waren klare Warnsignale, trotzdem haben die Beteiligten zu spät reagiert. Wir brauchen eine BaFin, die proaktiv die Rolle einer Bank innerhalb einer Konzernstruktur beleuchtet und die Risiken der Schattenbanken genauso streng kontrolliert, sonst ist der nächste Finanzskandal vorprogrammiert.

Eins ist aber auch klar: Das erneute Schlafen von BaFin und Co. nimmt die betroffenen Kommunen nicht aus ihrer Verantwortung. Sie haben das Geld ihrer Einwohner wegen ein paar Promille höherer Zinsen einer Bank anvertraut, die bereits seit einiger Zeit von kritischer Berichterstattung begleitet wurde. Die Kämmerer müssen nun zu ihrer Verantwortung stehen.“

Für Interviews und Fragen können Sie gerne auf mich zukommen.

Über Finanzwende:
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