Tausend Krisen später: 15 Jahre Lehman-Pleite

Am 15. September 2008 musste Lehman Brothers Insolvenz anmelden. Die Bank war – so wie viele Geldhäuser in den USA und anderswo – durch riskante Geschäfte in Schwierigkeiten geraten. Die Folge der Pleite war eine schwere, weltweite Finanzkrise.

Auch in Deutschland mussten Steuerzahler*innen taumelnde Banken stützen, mit knapp 70 Milliarden Euro. Danach versprachen Banken und Regierungen Besserung. Derartige Krisen und teure Rettungsaktionen sollten künftig durch bessere Gesetze und strengere Regulierung verhindert werden.

15 Jahre nach dem Höhepunkt der Krise wissen wir: Die Versprechen wurden gebrochen. Wichtige Gesetzesvorhaben wurden unter dem Druck der Bankenlobby verzögert, verwässert oder ganz gestoppt. Das Ergebnis sind Finanzmärkte, die weiter instabil sind, wie erst die jüngsten Turbulenzen im März 2023 gezeigt haben – und Banken, die noch immer und teils erst recht „too big to fail“ sind.

Und damit nicht genug: Gleichzeitig erreicht die gefährliche, rein auf kurzfristigen Profit ausgerichtete Logik der Finanzmärkte immer mehr alltägliche Lebensbereiche, vom Immobilienmarkt bis hin zu Pflege und Gesundheit. Das Ergebnis sind viele tausend kleine Krisen. 

Wir haben bei einer Protestaktion in Frankfurt 15 Jahre nach dem Crash ein temporäres Mahnmal aufgestellt: Ein riesiger Berg aus Geldscheinen und -münzen veranschaulicht die Kosten der vielen Krisen der Finanzmärkte. 

15 Jahre Lehman-Crash – das sind auch 5 Jahre Finanzwende. Das Ziel, damals wie heute: Finanzmärkte, die wieder den Menschen dienen. Deshalb haben wir zum Jubiläum konkrete Pläne dazu veröffentlicht, wie die Märkte kleiner und stabiler werden können und wie sich ihr fataler Einfluss zurückdrängen lässt. Lesen Sie in unserem Forderungspapier, was sich 15 Jahre nach dem Lehman-Crash immer noch ändern muss, damit wir nicht ständig draufzahlen.