Auswertung: DWS beim Greenwashing vorne 03.03.2023 Sehr geehrte Damen und Herren, im vergangenen Jahr haben vermeintlich grüne DWS-Fonds Aktien fossiler Unternehmen im Wert von mehr als 850 Millionen US-Dollar zugekauft. Kein anderer Vermögensverwalter hat so viel zusätzliches Geld aus nachhaltigen Fonds, die in Europa erhältlich sind, in solche Aktien gesteckt wie die Deutsche-Bank-Tochter. Das geht aus Zahlen der Bürgerbewegung Finanzwende hervor. Die DWS muss sich damit zum wiederholten Mal den Vorwurf des Greenwashings gefallen lassen: Bereits Mitte 2022 hatten Durchsuchungen bei der DWS wegen des Verdachts auf Prospekt- und Kapitalanlagebetrug bei vermeintlich grünen Fonds für Aufsehen gesorgt. Ein neuer Chef sollte das Vertrauen wiederherstellen. Doch die Finanzwende-Zahlen werfen erneut ein schlechtes Licht auf die Deutsche-Bank-Tochter. „Die Daten zeigen, dass die DWS beim Greenwashing ganz vorne dabei ist. Es ist angesichts der Klimakrise ein Irrsinn, wenn nachhaltige Fonds noch mehr in fossile Unternehmen investieren,” beurteilt die Referentin für nachhaltige Finanzmärkte bei der Bürgerbewegung Finanzwende, Magdalena Senn, die Ergebnisse. Am meisten zusätzliches Geld floss von DWS-Fonds in Aktien der Firmen Enbridge und Shell. Aktien von Unternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien wurden dagegen sogar verkauft – im Wert von fast 10 Millionen US-Dollar. Ende 2022 enthielten die vermeintlich grünen Fonds der DWS insgesamt fossile Aktien im Wert von über 5 Milliarden US-Dollar. Der Wert der Aktien von Firmen aus dem Sektor der erneuerbaren Energien belief sich in diesen Fonds dagegen nur auf 194 Millionen US-Dollar. In Ölunternehmen und Co. steckt also 20-mal mehr Geld als in Solar-, Wind- und ähnlichen Firmen. „Kaum jemand würde erwarten, mit einem nachhaltigen Fonds überhaupt in Öl- und Gasunternehmen zu investieren. Die DWS macht ihren Kunden bei nachhaltigen Fonds ein X für ein U vor”, kritisiert Magdalena Senn die Fondsgesellschaft und fordert: „Mit dem Greenwashing sollte endlich Schluss sein. Dazu müssen die Fonds der DWS raus aus Total, Shell und Co.” Hintergrund zur Auswertung: Der Auswertung liegen Daten zum Aktienbesitz von 2.434 aktiv gemanagten und in Europa erhältlichen Fonds aus der Datenbank Morningstar Direct zugrunde, die nach Artikel 8 oder Artikel 9 der Sustainable Finance Disclosure Regulation als nachhaltig eingestuft sind. Die Zahlen zu den Zukäufen wurden jeweils preisbereinigt, um die Kursentwicklung der Aktien auszuklammern. Die Auswertung finden Sie unter dem folgenden Link: https://www.finanzwende.de/themen/oekologische-finanzwende/greenwashing-champion-dws/ Für Fragen und Interviews können Sie gerne auf mich zukommen. Über die Bürgerbewegung Finanzwende Finanzwende ist ein überparteilicher Verein mit über 7.500 Mitgliedern. Zehntausende beziehen den Newsletter. Die Organisation wurde im Jahr 2018 anlässlich des zehnten Jahrestages der Lehman Brothers-Pleite gegründet. Finanzwende versteht sich als eine unabhängige Interessenvertretung von und für Bürgerinnen und Bürger. Durch Kampagnen und kritische Recherchen kämpft sie für ein gemeinsames Ziel: die Finanzwende – damit die Finanzmärkte den Menschen dienen. https://www.finanzwende.de/ueber-uns/wer-wir-sind/ Julian Merzbacher Pressesprecher & Kommunikation +49 160 929 81 855 presse@finanzwende.de