„Bonus-Bremse jetzt!” – Bürgerbewegung Finanzwende präsentiert Vorschlag für Regulierung von Banken-Boni

15.03.2024

Die Bürgerbewegung Finanzwende will Boni bei Banken künftig an die Stabilität der Institute knüpfen. Dafür schlägt der Verein eine sogenannte Bonus-Bremse vor. Die Grundidee: Die bisher üblichen, teils millionenschweren Boni für Entscheidungsträger*innen soll es nur noch dann geben, wenn eine Bank über mindestens 10 Prozent ungewichtetes Eigenkapital verfügt – also genug Geldreserven hat, um im Krisenfall robust zu sein.

„Wir erleben seit Jahren, dass Banken in Deutschland Boni in Milliardenhöhe ausschütten”, sagt Gerhard Schick, Vorstand der Bürgerbewegung Finanzwende. „Gleichzeitig ist es noch immer so, dass im Krisenfall die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler die Kohlen aus dem Feuer holen müssen.” Bestes Beispiel dafür sei die Credit Suisse, die vor einem Jahr nur mit Hilfe staatlicher Bürgschaften und einer Übernahme durch den Konkurrenten UBS gerettet werden konnte. Die Krise war das Ergebnis jahrelanger Misswirtschaft und Skandale, gleichzeitig hatten sich die Führungsspitzen der Bank aber immer wieder stattliche Boni ausgezahlt.

Hohe Boni sind in der Bankenbranche generell üblich, auch hierzulande: Am Donnerstag hatte die Deutsche Bank Boni-Zahlungen in Höhe von insgesamt 2,5 Milliarden Euro angekündigt, 661 Millionen davon gehen an Entscheidungsträger*innen. Wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Geschäftsbericht hervorgeht, gibt es bei der Bank über 500 Einkommensmillionäre, mehr als in jedem anderen Dax-Konzern. „Das ist das altbekannte Muster”, sagt Schick. „Banken privatisieren ihre Gewinne, zum Beispiel über Boni, vergesellschaften dann aber Verluste, weil sie im Krisenfall gerettet werden müssen.” Die Bonus-Bremse kehre die Prioritäten hier um: Boni ja – aber nur dann, wenn über das Eigenkapital die Stabilität gewährleistet ist.

Um der Forderung Nachdruck zu verleihen, hat Finanzwende unter dem Titel „Macht es möglich: Bonus-Bremse jetzt!” eine Petition an die Vorsitzenden von Vorstand und Aufsichtsrat bei der Deutschen Bank gestartet. Zur Hauptversammlung am 16. Mai will die Bürgerbewegung gemeinsam mit dem Dachverband Kritische Aktionärinnen und Aktionäre einen entsprechenden Gegenantrag einbringen. „Natürlich ist hier am Ende der Gesetzgeber gefragt”, erklärt Schick die Idee hinter der Petition. „Die Deutsche Bank ist aber die größte Bank in Deutschland und hätte die Chance, mit gutem Beispiel voranzugehen.” In der Vergangenheit sei das Geldinstitut immer wieder mit besonders üppigen Boni aufgefallen – und noch immer seien die Boni der Deutschen Bank im Vergleich mit europäischen Konkurrenten eher hoch.

„Die Deutsche Bank präsentiert sich gerne als Motor des gesellschaftlichen Fortschritts”, sagt Gerhard Schick. „Die Bonus-Bremse ist eine Gelegenheit, den Worten Taten folgen zu lassen.”

Die Petition und weitere Hintergründe zur Bonus-Bremse finden Sie hier: https://www.finanzwende.de/bonus-bremse/

Über Finanzwende

Finanzwende ist ein überparteilicher Verein mit mehr als 8.000 Mitgliedern. Die unabhängige Interessenvertretung von und für Bürgerinnen und Bürger wurde im Jahr 2018 anlässlich des zehnten Jahrestages der Lehman-Brothers-Pleite gegründet. Als Gegengewicht zur Finanzlobby drängt sie auf stabilere, faire und nachhaltige Finanzmärkte. Durch Kampagnen und kritische Recherchen kämpft sie für ein gemeinsames Ziel: die Finanzwende – damit die Finanzwirtschaft den Menschen dient. https://www.finanzwende.de/ueber-uns/wer-wir-sind/