CVC-Deal stoppen - Finanzwende startet neue Petition gegen Finanzinvestoren im deutschen Fußball

17.02.2024

Sehr geehrte Damen und Herren,

die deutsche Fußballwelt streitet über Finanzinvestoren. Für die Bürgerbewegung Finanzwende ist klar: Ein Deal der Deutschen Fußball Liga (DFL) mit dem Private Equity- Unternehmen CVC wäre falsch und gefährlich. Deshalb hat sie heute die neue Petition „CVC-Deal stoppen - Keine Finanzinvestoren in der DFL“ gestartet. Aufgrund der Beschäftigung mit Private-Equity-Unternehmen und ihren Geschäftsmodellen, befürchtet Finanzwende, dass ein CVC-Deal zu einer neuen Dimension der Kommerzialisierung im deutschen Fußball führen würde. Die DFL-Führung könne nicht versprechen, dass ihre “roten Linien”, zur Machtbeschränkung der Finanzinvestoren, wirklich über die 20 Jahre der Vereinbarung halten würden. „CVC wird Macht einfordern, deswegen muss der Deal jetzt ein für alle Mal gestoppt werden.” sagt Finanzwende-Geschäftsführer Daniel Mittler.

Nach intensiven Fanprotesten hat die Private-Equity-Firma Blackstone letzte Woche davon Abstand genommen, sich an der Vermarktung der Bundesliga zu beteiligen. Es bleibt ein Interessent: CVC Capital Partners. Die DFL hält momentan an dem Plan fest, mit CVC bis Ende März zu einem Abschluss zu kommen - auch wenn die Proteste weitergehen und immer mehr Vereine in Frage stellen, ob das Mandat, dass die DFL-Mitgliederversammlung am 11. Dezember 2023 in geheimer Abstimmung und mit der knappsten möglichen Mehrheit gegeben hatte, überhaupt auf legitime Weise zustande gekommen ist.

„Der Rückzug von Blackstone ist ein Erfolg, bestätigt gleichzeitig aber die Angst von uns und den Fans, dass Private Equity und die von der DFL beschworenen „roten Linien“ nicht zusammenpassen. Wenn CVC die Tür geöffnet wird, wird das dem deutschen Fußball schaden. Einfluss ist das A und O von Private Equity, ein Deal mit CVC birgt deswegen über kurz oder lang die Gefahr, dass die „roten Linien“ der DFL überschritten werden. Etwas anderes zu behaupten ist naiv. Nur ein klares Nein zu CVC kann eine neue Dimension der Kommerzialisierung im deutschen Fußball abwenden.“

Finanzwende untersucht seit Jahren, wie sich der Einstieg von Private-Equity-Investoren auf verschiedene Lebensbereiche auswirkt – von der Pflege über die Gesundheitsvorsorge bis zum Immobilienmarkt. Aus dieser Erfahrung heraus ist Finanzwende überzeugt, dass die DFL-Führung die Macht von Private Equity unterschätzt. Das Muster ist laut der Organisation fast immer das gleiche: Erst ein Einstieg, dann ein oft radikaler, renditeorientierter Umbau des Unternehmens. „Die Leidtragenden sind am Ende die Menschen - ob Mieter*innen oder Fußball-Fans“, sagt Daniel Mittler. Das sähe man auch bei CVC, die bereits in Frankreich in die Fußball-Liga investieren.

Nun gelte es, dass möglichst viele Menschen – ob Fußball-Fan oder nicht – mit einer Unterschrift unter die Finanzwende-Petition ein Zeichen gegen diese Entwicklung setzen. „Wenn CVC gestoppt wird, ist das gut für den deutschen Fußball und gut für uns alle.”, so Mittler.

Die Petition und weitere Hintergründe zum Thema finden Sie hier.

Über Finanzwende

Finanzwende ist ein überparteilicher Verein mit über 8.000 Mitgliedern. Zehntausende beziehen den Newsletter. Die Organisation wurde im Jahr 2018 anlässlich des zehnten Jahrestages der Lehman Brothers-Pleite gegründet. Finanzwende versteht sich als eine unabhängige Interessenvertretung von und für Bürgerinnen und Bürger. Sie bildet ein Gegengewicht zur Finanzlobby. Durch Kampagnen und kritische Recherchen kämpft sie für ein gemeinsames Ziel: die Finanzwende – damit die Finanzwirtschaft den Menschen dient. https://www.finanzwende.de/ueber-uns/wer-wir-sind/