Statement zur Taxonomie: EU-Kommission bleibt beim Greenwashing

02.02.2022

Sehr geehrte Damen und Herren,

zu dem von der EU-Kommission vorgelegten Delegierten Rechtsakt, der Erdgas und Atomkraft in Rahmen der Taxonomie als nachhaltig einstuft, erklärt Magdalena Senn, Referentin für nachhaltige Finanzmärkte bei der Bürgerbewegung Finanzwende: 

„Die EU-Kommission begräbt ihr Ziel eines einheitlichen Standards für nachhaltige Geldanlagen. Die minimalen Anpassungen ändern nichts am Grundproblem: Die Kommission betreibt schädliches Greenwashing, indem sie Atom und fossiles Gas als nachhaltig einstuft. Da die Pläne juristisch wackelig sind, riskiert die Kommission zudem jahrelange Unsicherheit bei den europäischen Regeln für nachhaltige Geldanlagen. Sie stellt sich gegen die eigene Expertengruppe und deklariert wider besseren Rat Atomkraft und fossiles Gas als nachhaltig. Damit tritt die EU-Kommission wissenschaftliche Erkenntnisse mit den Füßen.

Die Ampel-Regierung muss diesen Plänen im Ministerrat eine klare Absage erteilen und notfalls dagegen klagen. Das fordern auch die über 330.000 Unterzeichnerinnen und Unterzeichner unserer gemeinsamen Petition. Andernfalls beschädigt die Ampel-Regierung die eigene Glaubwürdigkeit beim Umwelt- und Klimaschutz.“

Hintergrund

Über die Bürgerbewegung Finanzwende

Finanzwende ist ein überparteilicher Verein mit über 6.500 Mitgliedern. Zehntausende beziehen den Newsletter. Die Organisation wurde im Jahr 2018 anlässlich des zehnten Jahrestages der Lehman Brothers Pleite gegründet. Sie versteht sich als eine unabhängige Interessenvertretung von und für Bürgerinnen und Bürger. Durch Kampagnen und kritische Recherchen kämpft sie für ein gemeinsames Ziel: die Finanzwende – damit die Finanzwirtschaft den Menschen dient. Hier finden Sie unsere Ziele: https://www.finanzwende.de/ueber-uns/unsere-ziele/