„Gutes Image verschleiert Macht”: Neue Studie analysiert die Sparkassen-Lobby 13.10.2023 Sehr geehrte Damen und Herren, die Bürgerbewegung Finanzwende kritisiert in einer neuen Studie den enormen Einfluss der Sparkassen in Deutschland. „Die Lobbymacht der Sparkassen” zeigt dabei genau, über welche enormen Ressourcen die Sparkassen bei ihrer Lobbyarbeit verfügen und wie eng ihre Verbindungen zu Politiker*innen aus verschiedenen Parteien sind. „Die Sparkassen behaupten von sich anders zu sein als herkömmliche Banken - und das ist in der Tat auch ihr Auftrag”, sagt Finanzwende-Vorstand Daniel Mittler. Ein genauer Blick auf ihre Lobbyarbeit und die Geschäftspraktiken zeige jedoch, dass es in der Praxis kaum Unterschiede gebe. “Absurd hohe Vorstandsgehälter, Kundenabzocke mit teuren Zertifikaten und magere Zinsen für Sparer*innen trotz fetter Gewinne – bei vielen Sparkassen gibt es leider auch viel zu kritisieren”, so Mittler. Die Studie „Die Lobbymacht der Sparkassen” schlüsselt die verschiedenen Akteure auf, die im Namen der Sparkassen Lobbyarbeit in Berlin betreiben, und gibt Einblick in ihre Arbeitsweise. Mächtigster Einzelakteur ist der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV), der mächtigster Bankenverband in Berlin und einer der ressourcenstärksten Akteure der Finanzlobby überhaupt. Mindestens 3,35 Millionen Euro lässt sich der DSGV die Einflussnahme auf Bundestag und Bundesregierung kosten – im Jahr. Anlass der Studie ist der Weltspartag, der Ende Oktober 100-jährigen Geburtstag feiert und mit dem die Sparkassen das„sparsame Wirtschaften“ in der Bevölkerung fördern wollen. „Das gute Image der Sparkassen ist bei genauerem Hinsehen leider so nicht berechtigt ”, sagt Mittler mit Blick auf verschiedene Kontroversen, etwa zur viel zu langsamen Weitergabe von Zinserhöhungen, zum umstrittenen Zertifikategeschäft oder zur üppigen Entlohnung der Vorstände. “Wir wünschen uns Sparkassen, die ihrem Auftrag, dem Gemeinwohl lokal zu dienen, effektiv gerecht werden. Aber die Realität ist allzu oft anders - und das muss gerade zum Weltspartag auf den Tisch.” Obwohl Sparkassen und Landesbanken in öffentlicher Hand sind und Politiker*innen in ihren Aufsichtsgremien sitzen, werden die Institute kaum dazu angehalten, tatsächlich im Sinne des Gemeinwohls zu handeln. Stattdessen erleichtert die Nähe zu politischen Entscheidungsträger*innen es den Sparkassen sogar oft, eigene Interessen durchzusetzen. „Anstatt dass Politiker*innen die Sparkassen dazu bringen, tatsächlich im Sinne des Gemeinwohls zu wirtschaften, spannt die Sparkassenlobby regelmäßig Politker*innen für ihre Profitinteressen ein - da wedelt der Schwanz mit dem Hund“, sagt Daniel Mittler. „Wenn es um Lobbyarbeit und Einflussnahme geht, existiert die Abgrenzung zu profitorientierten Privatbanken bei den Sparkassen nur auf dem Papier.” Die Studie finden Sie hier: https://www.finanzwende.de/themen/finanzlobbyismus/die-lobbymacht-der-sparkassen Über Finanzwende Finanzwende ist ein überparteilicher Verein mit mehr als 12.000 Mitgliedern. Die unabhängige Interessenvertretung von und für Bürger*innen wurde im Jahr 2018 anlässlich des zehnten Jahrestages der Lehman-Brothers-Pleite gegründet. Als Gegengewicht zur Finanzlobby drängt sie auf stabilere, faire und nachhaltige Finanzmärkte. Durch Kampagnen und kritische Recherchen kämpft sie für ein gemeinsames Ziel: die Finanzwende – damit die Finanzwirtschaft den Menschen dient. https://www.finanzwende.de/ueber-uns/wer-wir-sind/ Tobias Hanraths Pressesprecher (in Elternzeit) +49 160 929 81 855 presse@finanzwende.de