Auf die Aufsicht kommt es an

Auf die Aufsicht kommt es an

Die deutsche Finanzaufsicht BaFin hat die Aufgabe, für stabile Finanzmärkte zu sorgen. Dabei auch Klimarisiken im Blick zu behalten ist in den letzten Jahren immer wichtiger geworden: Werden sie nicht ausreichend berücksichtigt, gefährdet das die Finanzstabilität. 

Für viele Menschen ist die Klimakrise ein Anlass, ihre Ersparnisse nachhaltig anzulegen. Doch Greenwashing untergräbt das Vertrauen von Verbraucher*innen in die Finanzmärkte.

Finanzwende stellt sich diesen Entwicklungen entgegen und setzt sich für eine ökologische Finanzwende ein. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Finanzaufsicht BaFin: Was kann und muss die Finanzaufsicht tun, um unsere Finanzmärkte vor Klimarisiken zu schützen und Greenwashing den Riegel vorzuschieben? 

Greenwashing: Die Aufsicht macht den Unterschied

Um Greenwashing den Riegel vorzuschieben, braucht es klare Regeln für Finanzmarktakteur*innen. Aber es bedarf auch einer aktiven Aufsicht, die die Einhaltung dieser Regeln überwacht und wenn nötig Fehlverhalten sanktioniert.

Eine im September 2024 von Finanzwende veröffentlichte Studie zeigt, dass die Finanzaufsicht eine wesentliche Rolle in der Bekämpfung von Greenwashing spielt. Greenwashing-Vorwürfe haben erst finanzielle Folgen für Finanzunternehmen, wenn  die Aufsicht aktiv gegen diese vorgeht. In Deutschland ist die BaFin als Finanzaufsicht hierfür zuständig.

Was die BaFin gegen Greenwashing und Klimarisiken tun kann

Die BaFin hat viele Möglichkeiten, Greenwashing zurückzudrängen und Finanzmarktakteur*innen zu einem guten Umgang mit Klimarisiken zu bewegen. Ein von Finanzwende beauftragtes Rechtsgutachten zeigt diese weitreichenden Handlungsmöglichkeiten der BaFin zur Durchsetzung von Nachhaltigkeitsanforderungen auf den Finanzmärkten auf. 

Banken auf widersprüchlichem Kurs beim Thema Nachhaltigkeitsdaten

Einige der größten Banken in Deutschlands beklagen den Mangel an belastbaren Nachhaltigkeitsdaten und die daraus resultierenden Unsicherheiten bei der Bewertung von Klimarisiken. Gleichzeitig unterstützen sie Reformvorhaben, die die Offenlegung solcher Daten weiter abschwächen könnten – diesen Widerspruch beleuchtet eine Analyse von Finanzwende.

Banken auf widersprüchlichem Kurs beim Thema Nachhaltigkeitsdaten

Einige der großen Banken beklagen in ihren Nachhaltigkeitsberichten den Mangel an belastbaren Nachhaltigkeitsdaten. Dennoch unterstützt ihr gemeinsamer Lobbyverband, die Deutsche Kreditwirtschaft, den „Omnibus”-Vorschlag der Europäischen Kommission, der die Offenlegungspflichten für Nachhaltigkeitsdaten massiv reduzieren würde.
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Viele „ESG-Fonds“ ändern ihre Namen und können fossile Investments weiterführen

Investmentfonds, die nachhaltigkeitsbezogene Begriffe im Namen tragen, sind seit dem 21.05.2025 verpflichtet, bestimmte fossile Unternehmen auszuschließen. Eine gemeinsame Analyse von Finanzwende, urgewald und Facing Finance zeigt, dass viele Fondsanbieter seit der Veröffentlichung der Leitlinien im Mai 2024 solche Begriffe in vielen ihrer Fonds entfernt oder durch Begriffe wie „screened“ ersetzt haben, um die strengeren Regeln zu umgehen.

Eine aktive Aufsicht kann auf nachhaltige Finanzmärkte hinwirken

Es gibt bereits umfassende Regeln für Nachhaltigkeit auf Finanzmärkten. Doch damit sie ihre volle Wirkung entfalten können, brauchen wir eine aktive Aufsicht. Denn nur die Aufsicht kann sicherstellen, dass die Regeln auch eingehalten und Verstöße geahndet werden. Auf sie kommt es also an – beim Zurückdrängen von Greenwashing und bei der Gewährleistung eines stabilen Finanzsystems.