Statement zum möglichen Einstieg von Finanzinvestoren in die Bundesliga Vermarktung

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball-Liga (DFL) in Frankfurt hat den Weg freigemacht für eine mögliche Beteiligung von Private-Equity-Investor*innen an den Medienrechten der Bundesliga. Sie erhalten dazu ein Statement von Daniel Mittler, Geschäftsführer der Bürgerbewegung Finanzwende.

„Heute ist kein guter Tag für den deutschen Fußball. Die Mitgliederversammlung der DFL hat die Tür geöffnet für einen möglichen Einstieg von Private-Equity-Firmen in die Vermarktung der Bundesliga; damit droht eine neue Dimension der Kommerzialisierung im Fußball. Noch ist aber nichts verloren. Heute wurde lediglich ein Mandat erteilt, konkrete Verhandlungen aufzunehmen. Und schon das war verdammt knapp.“

„Die Vereine sollten sich den Deal, den die DFL-Spitze jetzt mit einem Finanzinvestor aushandeln wird, sehr genau anschauen – und nicht davor zurückschrecken, ihn im Frühjahr noch abzulehnen. Die Vorstellung, dass ein Finanzinvestor über kurz oder lang keinen entscheidenden Einfluss auf die Bundesliga nehmen wird, ist jedenfalls naiv. An dem Geschäftsmodell des maximalen Einflusses und Gewinns von Private-Equity-Firmen ändert sich nichts, nur weil man diese Finanzinvestoren jetzt „Partner“ nennt.“

„Private Equity ist kein verlässlicher oder gar nachhaltiger Partner für die Zukunft. Das zeigt der Blick auf andere Ligen im Ausland, etwa auf die Ligue 1 in Frankreich, aber auch auf andere Lebensbereiche wie die Pflege oder den Immobilienmarkt. Wir hoffen, dass das bis zur endgültigen Entscheidung im Frühjahr noch mehr Vereine verstehen. Den Finanzinvestor, den die DFL jetzt aussucht, werden wir uns sehr genau und kritisch ansehen. Denn es bleibt dabei: Finanzinvestoren gehören nicht in die DFL. Und wenn Private-Equity-Firmen einmal den Fuß in der Tür zur Bundesliga haben, werden sie ihn nicht wieder herausnehmen.“

Finanzwende ist ein überparteilicher Verein mit über 8.000 Mitgliedern. Die unabhängige Interessenvertretung von und für Bürgerinnen und Bürger wurde im Jahr 2018 anlässlich des zehnten Jahrestages der Lehman Brothers-Pleite gegründet. Als Gegengewicht zur Finanzlobby drängt sie auf stabilere, faire und nachhaltige Finanzmärkte. Durch Kampagnen und kritische Recherchen kämpft sie für ein gemeinsames Ziel: die Finanzwende – damit die Finanzwirtschaft den Menschen dient. https://www.finanzwende.de/ueber-uns/wer-wir-sind/